Pressverbindungsarten
Pressverbindungen entstehen durch das Fügen von Welle und Nabe mit einer Übermaßpassung. Infolge des Übermaßes wird die Nabe elastisch aufgeweitet und die Welle
zusammengedrückt. Dadurch wird eine Flächenpressung in den Reibflächen erzeugt, welche gut zur Übertragung großer und wechselnder Momente geeignet ist. Man
unterscheidet nach Art des Fügens Längspressverbände und Querpressverbände.
Längspresssitz, Längspressverband
Die zu fügenden Teile werden durch axiales Aufpressen in kaltem Zustand verbunden.
Beim Fügevorgang ist zu berücksichtigen, dass die Flächen geglättet werden.
Querpresssitz, Querpressverband
Schrumpfpressverband
Das Außenteil wird durch Erwärmung soweit gedehnt, bis es sich leicht auf das Innenteil schieben lässt. Beim Erkalten schrumpft das Außenteil und presst sich auf das
Innenteil.
Dehnpressverband
Das Innenteil wird durch Unterkühlen mittels Trockeneis (bis -70°C) oder flüssigen Stickstoffs (bis - 196°C) unterkühlt bis es sich leicht in das Außenteil schieben
lässt.
Ölpressverband
In die leicht kegelige Fuge (Kegelwinkel 1...3°) wird durch Bohrungen in Welle oder Nabe Drucköl gepumpt. Die Nabe kann dabei axial verschoben werden bis die
Aufweitung gleich dem gewünschten Übermaß ist. Nach Ablassen des Öls pressen sich die beiden Fügeteile ineinander. Dieses Verfahren kann auch zum Lösen zylindrischer
Passflächen verwendet werden.
Berechnungsgang
Kleinstes Übermaß:
Bei der Auslegung soll die Passung zwischen Welle und Nabe so bestimmt werden, dass beim kleinsten Übermaß noch das Drehmoment oder die Axialkraft übertragen werden
kann.
Größtes Übermaß:
Beim größten Übermaß, dürfen die zulässigen Spannungen nicht überschritten werden.
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Berechnungsprogramm
Berechnungsprogramm für eine zylindrischen Pressverbindung.
Es kann das Übermaß aus der Belastung und den zulässigen Spannungswerte berechnet werden, oder bei bekanntem Übermaß werden die Belastungs- und Spannungswerte
berechnet.
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Umfangskraft in der Trennfuge
Die gleichzeitigem auftreten von Drehmoment und Axialkraft werden diese Belastungen zu einer resultierenden Umfangskraft zusammengefasst.
- durch Drehmoment
- durch Axialkraft
- Resultierende Umfangskraft
F uM = Umfangskraft durch Drehmoment (N)
M t = Drehmoment (Nmm)
D F = Fugendurchmesser (mm)
F uax = Umfangskraft durch Axialkraft (N)
F ax = Axialkraft (N)
F ures = Result. Umfangskraft (N)
F uM = Umfangskraft durch Drehmoment (N)
M t = Drehmoment (Nmm)
D F = Fugendurchmesser (mm)
F uax = Umfangskraft durch Axialkraft (N)
F ax = Axialkraft (N)
F ures = Result. Umfangskraft (N)
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Fugenpressung
Die Fugenpressung ergibt sich durch das Übermaß von Welle und Nabe.
Zur Übertragung des Drehmoments oder Axialkraft ist ein Übermaß erforderlich.
erforderliche Fugenpressung bei Drehmomentbelastung
Drehmoment bei gegebenem Fugendruck
erforderliche Fugenpressung bei Axialkraftbelastung
Axialkraft bei gegebenem Fugendruck
p = Fugenpressung (N/mm²)
M t = Drehmoment (Nmm )
F ax = Axialkraft (N)
D F = Fugendurchmesser (mm)
l F = Fugenlänge (mm)
μ ru = Reibwert in Umfangsrichtung (-)
μ rl = Reibwert in Längsrichtung (-)
S r = Rutschsicherheit (-)
p = Fugenpressung (N/mm²)
M t = Drehmoment (Nmm )
F ax = Axialkraft (N)
D F = Fugendurchmesser (mm)
l F = Fugenlänge (mm)
μ ru = Reibwert in Umfangsrichtung (-)
μ rl = Reibwert in Längsrichtung (-)
S r = Rutschsicherheit (-)
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Übermaßberechnung
Das rechnerische Übermaß ist bezogen auf den Fugendurchmesser.
- Ist Übermaß
- Höchstübermaß
- Mindestübermaß
U i = Ist Übermaß (mm)
D iA = Innendurchmesser Außenteil (mm)
D aI = Außendurchmesser Innenteil (mm)
U g = Höchstübermaß (mm)
A uA = unteres Abmaß für Außenteil (mm)
A oI = oberes Abmaß für Innenteil (mm)
U k = Mindestübermaß (mm)
A oA = oberes Abmaß für Außenteil (mm)
A uI = unteres Abmaß für Innenteil (mm)
U i = Ist Übermaß (mm)
D iA = Innendurchmesser Außenteil (mm)
D aI = Außendurchmesser Innenteil (mm)
U g = Höchstübermaß (mm)
A uA = unteres Abmaß für Außenteil (mm)
A oI = oberes Abmaß für Innenteil (mm)
U k = Mindestübermaß (mm)
A oA = oberes Abmaß für Außenteil (mm)
A uI = unteres Abmaß für Innenteil (mm)
nach oben
Wirksames Übermaß abzüglich Glättung
Infolge der Glättung von Rauheitsspitzen beim Fügen steht im gefügten Zustand nur noch das wirksame Übermaß Uw zur Verfügung.
Die neueste Normausgabe berücksichtigt nur eine Glättung von 0.4 , gegenüber früher 0,8.
Je nach Berechnung ist für U das Mindest-, Höchst- oder Ist Übermaß einzusetzen.
U w = wirksames Übermaß (mm)
U = Übermaß (mm)
R zA = gemittl. Rautiefe Außenteil (mm)
R zI = gemittl. Rautiefe Innenteil (mm)
U w = wirksames Übermaß (mm)
U = Übermaß (mm)
R zA = gemittl. Rautiefe Außenteil (mm)
R zI = gemittl. Rautiefe Innenteil (mm)
nach oben
Berechnungs- und Hilfsgrössen
Zur einfacheren Berechnung werden folgende Hilfgrößen verwendet.
- Durchmesserverhältnis
- bezogenes wirksames Übermaß
- Hilfsgröße
- bei vollem Innenteil
Q A = Durchmesserverhältnis Außenteil (-)
Q I = Durchmesserverhältnis Innenteil (-)
D F = Fugendurchmesser (mm)
D aA = Außendurchmesser Außenteil (mm)
D iI = Innendurchmesser Innenteil (mm)
ξ w = bezogenes wirksames Übermaß (-)
U w = wirksames Übermaß (mm)
K = Hilfsgröße (-)
E A = E-Modul Außenteil (N/mm²)
E I = E-Modul Innenteil (N/mm²)
μ A = Querzahl Außenteil (-)
μ I = Querzahl Innenteil (-)
Q A = Durchmesserverhältnis Außenteil (-)
Q I = Durchmesserverhältnis Innenteil (-)
D F = Fugendurchmesser (mm)
D aA = Außendurchmesser Außenteil (mm)
D iI = Innendurchmesser Innenteil (mm)
ξ w = bezogenes wirksames Übermaß (-)
U w = wirksames Übermaß (mm)
K = Hilfsgröße (-)
E A = E-Modul Außenteil (N/mm²)
E I = E-Modul Innenteil (N/mm²)
μ A = Querzahl Außenteil (-)
μ I = Querzahl Innenteil (-)
nach oben
Übermaß berechnen - Fugenpressung gegeben
Minimales Übermaß
Die aus der Umfangskraft errechnete Pressung, ergibt das minimale Übermaß
-
bezogenes wirksames Übermaß
-
wirksames Übermaß
- Ist Übermaß
ξ w = bezogenes wirksames Übermaß (-)
K = Hilfsgröße (-)
p = Fugenpressung (N/mm²)
E A = E-Modul Außenteil (N/mm²)
U w = wirksames Übermaß (mm)
D F = Fugendurchmesser (mm)
U = Ist Übermaß (mm)
R zA = Rautiefe Außenteil (mm)
R zI = Rautiefe Innenteil (mm)
ξ w = bezogenes wirksames Übermaß (-)
K = Hilfsgröße (-)
p = Fugenpressung (N/mm²)
E A = E-Modul Außenteil (N/mm²)
U w = wirksames Übermaß (mm)
D F = Fugendurchmesser (mm)
U = Ist Übermaß (mm)
R zA = Rautiefe Außenteil (mm)
R zI = Rautiefe Innenteil (mm)
nach oben
Maximales Übermaß
Damit die zul. Spannungen und Sicherheiten eingehalten werden, müssen folgende Forderungen erfüllt werden:
- Außenteil
- hohles Innenteil
- volles Innenteil
ξ w = bezogenes wirksames Übermaß (-)
K = Hilfsgröße (-)
Q A = Durchmesserverhältnis Außenteil (-)
R eA = Streckgrenze Außenteil (N/mm²)
S PA = Sicherheit Außenteil (-)
E A = E-Modul Außenteil (N/mm²)
Q I = Durchmesserverhältnis Innenteil (-)
R eI = Streckgrenze Innenteil (N/mm²)
S PI = Sicherheit Innenteil (-)
ξ w = bezogenes wirksames Übermaß (-)
K = Hilfsgröße (-)
Q A = Durchmesserverhältnis Außenteil (-)
R eA = Streckgrenze Außenteil (N/mm²)
S PA = Sicherheit Außenteil (-)
E A = E-Modul Außenteil (N/mm²)
Q I = Durchmesserverhältnis Innenteil (-)
R eI = Streckgrenze Innenteil (N/mm²)
S PI = Sicherheit Innenteil (-)
nach oben
Fugenpressung berechnen - Übermaß gegeben
Minimale Fugenpressung bei minimales Übermaß
- Fugenpressung
-
wirksames Übermaß
-
bezogenes wirksames Übermaß
p = Fugenpressung (N/mm²)
ξ w = bezogenes wirksames Übermaß (-)
E A = E-Modul Außenteil (N/mm²)
K = Hilfsgröße (-)
U w = wirksames Übermaß (mm)
U = Ist Übermaß (mm)
D F = Fugendurchmesser (mm)
R zA = Rautiefe Außenteil (mm)
R zI = Rautiefe Innenteil (mm)
p = Fugenpressung (N/mm²)
ξ w = bezogenes wirksames Übermaß (-)
E A = E-Modul Außenteil (N/mm²)
K = Hilfsgröße (-)
U w = wirksames Übermaß (mm)
U = Ist Übermaß (mm)
D F = Fugendurchmesser (mm)
R zA = Rautiefe Außenteil (mm)
R zI = Rautiefe Innenteil (mm)
nach oben
Maximale Fugenpressung bei maximalem Übermaß
Damit die zul. Spannungen und Sicherheiten eingehalten werden, müssen folgende Forderungen erfüllt werden:
- Außenteil
- hohles Innenteil
- volles Innenteil
p = Fugenpressung (N/mm²)
Q A = Durchmesserverhältnis Außenteil (-)
S PA = Sicherheit Außenteil (-)
R eA = Streckgrenze Außenteil (N/mm²)
Q I = Durchmesserverhältnis Innenteil (-)
S PI = Sicherheit Innenteil (-)
R eI = Streckgrenze Innenteil (N/mm²)
p = Fugenpressung (N/mm²)
Q A = Durchmesserverhältnis Außenteil (-)
S PA = Sicherheit Außenteil (-)
R eA = Streckgrenze Außenteil (N/mm²)
Q I = Durchmesserverhältnis Innenteil (-)
S PI = Sicherheit Innenteil (-)
R eI = Streckgrenze Innenteil (N/mm²)
nach oben
Spannungen in der Pressverbindung
Spannungsberechnung für Außenteil, Welle mit und ohne Bohrung.
|
Außenteil |
Hohlwelle |
Vollwelle |
Tangentialspannung
Außendurchmesser |
|
|
|
Tangentialspannung
Innendurchmesser |
|
|
|
Radialspannung
Außendurchmesser |
|
|
|
Radialspannung
Innendurchmesser |
|
|
|
nach oben
nach oben
Vergleichsspannung ohne Torsionsspannung
Vergleichsspannung nach der Gestalt-Änderungshypothese (GEH) ohne Berücksichtigung der Torsionsspannung in der Welle durch das Drehmoment.
Allgemeine Formel für die Vergleichsspannung
Vergleichsspannung Vollwelle - Innendurchmesser Außenteil
Vergleichsspannung Hohlwelle - Innendurchmesser Außenteil
σ v = Vergleichsspannung GEH (N/mm²)
σ t = Tangentialspannung (N/mm²)
σ r = Radialspannung (N/mm²)
σ viA = Vergleichsspannung Innendurchmesser Außenteil (N/mm²)
p = Fugenpressung (N/mm²)
Q A = Durchmesserverhältnis Außenteil (-)
Q I = Durchmesserverhältnis Innenteil (-)
σ v = Vergleichsspannung GEH (N/mm²)
σ t = Tangentialspannung (N/mm²)
σ r = Radialspannung (N/mm²)
σ viA = Vergleichsspannung Innendurchmesser Außenteil (N/mm²)
p = Fugenpressung (N/mm²)
Q A = Durchmesserverhältnis Außenteil (-)
Q I = Durchmesserverhältnis Innenteil (-)
nach oben
Dehnungen in der Pressverbindung
Dehnungen des Außen- und Innenteils durch die Fugenpressung.
ΔD aA = Dehnung Außendurchmesser Außenteil (mm)
ΔD iA = Dehnung Innendurchmesser Außenteil (mm)
ΔD aI = Dehnung Außendurchmesser Innenteil (mm)
ΔD iI = Dehnung Innendurchmesser Innenteil (mm)
p = Fugenpressung (N/mm²) - positiver Wert
D aA = Außendurchmesser Außenteil(mm)
D F = Fugendurchmesser (mm)
D iI = Innendurchmesser Innenteil (mm)
μ A = Querzahl Außenteil (-)
μ I = Querzahl Innenteil (-)
E A = E-Modul Außenteil (N/mm2)
E I = E-Modul Innenteil (N/mm2)
ΔD aA = Dehnung Außendurchmesser Außenteil (mm)
ΔD iA = Dehnung Innendurchmesser Außenteil (mm)
ΔD aI = Dehnung Außendurchmesser Innenteil (mm)
ΔD iI = Dehnung Innendurchmesser Innenteil (mm)
p = Fugenpressung (N/mm²) - positiver Wert
D aA = Außendurchmesser Außenteil(mm)
D F = Fugendurchmesser (mm)
D iI = Innendurchmesser Innenteil (mm)
μ A = Querzahl Außenteil (-)
μ I = Querzahl Innenteil (-)
E A = E-Modul Außenteil (N/mm2)
E I = E-Modul Innenteil (N/mm2)
nach oben
Erwärmung der Nabe bzw. Abkühlung der Welle bei Querpressverbindungen
Schrumpfverbände werden durch Unterkühlen des Innenteils bzw. Erwärmen des Außenteils gefügt.
Für das Fügen ist zusätzlich ein Fügespiel einzuhalten, das ein Haften während des Fügens verhindert.
Fügespiel
- Fügespiel
- Fügeübermaß
U sϑ = Fügespiel (mm)
D F = Fugendurchmesser (mm)
U F = Fügeübermaß (mm)
U g = Höchstübermaß (mm)
U sϑ = Fügespiel (mm)
D F = Fugendurchmesser (mm)
U F = Fügeübermaß (mm)
U g = Höchstübermaß (mm)
nach oben
Fügetemperatur
Das Fügen der Pressverbindung kann nur durch Erwärmen des Außenteils bzw. nur durch Abkühlen des Innenteils bzw. durch Anwendung beider Fälle erfolgen.
Beim Innenteil sind folgende beide Anwendungen möglich:
- CO2 Trockeneis bei -78° C
- Flüssiger Stickstoff bei -196 °C
Bei der Erwärmung der Nabe dürfen bestimmte Temperaturen nicht überschritten werden, damit die Festigkeitswerte des Werkstoffes nicht beeinflusst werden.
Max. Fügetemperaturen bei Erwärmung der Nabe
Erforderliche Erwärmung des Außenteils um das Fügeübermaß UF zu ereichen.
ϑ
A,erf = erforderliche Fügetemperatur Außenteil (°C)
ϑ
R = Raumlufttemperatur (°C)
U
F = Fügeübermaß (mm)
α
A = Ausdehnungskoeffizient Außenteil (1/°C)
α
I = Ausdehnungskoeffizient Innenteil (1/°C) - negativer Wert
D
F = Fugendurchmesser (mm)
ϑ
I = Fügetemperatur Innenteil (°C) - Abhängig von der Kühlmethode oder der Raumlufttemperatur
Ausdehnungskoeffizienten verschiedener Werkstoffe beim Erwärmen und
Abkühlen
nach oben
Maximales Übermaß beim max. zul. Fügetemperatur
Das maximale erzielbare Übermaß durch Erwärmung, wird begrenzt durch die zulässige maximale Fügetemperatur des jeweiligen Werkstoffs.
U
max = maximales Übermaß (mm)
D
F = Fugendurchmesser (mm)
α
A = Ausdehnungskoeffizient Außenteil (1/°C)
α
I = Ausdehnungskoeffizient Innenteil (1/°C) - negativer Wert
ϑ
A,zul =
zul. Fügetemperatur Außenteil (°C)
ϑ
R = Raumlufttemperatur (°C)
ϑ
I = Fügetemperatur Innenteil (°C) - Abhängig von der Kühlmethode oder der Raumlufttemperatur
U
sϑ = Fügespiel (mm)
nach oben
Pressverband mit gestuften Nabendurchmessern
Zur Berechnung des übertragbaren Drehmoments bei Pressverbänden mit gestuften Nabenaußendurchmessern eignet sich die so genannte Scheibchenmethode.
Dabei wird der Pressverband in Scheiben mit konstantem Durchmesser eingeteilt und für diese dann die Fugendrücke p i berechnet.
Das übertragbare Drehmoment und die Axialkraft erhält man aus der Addition der berechneten einzelnen Drehmomente bzw. Axialkräfte pro Scheibe.
- Drehmoment
- Axialkraft
M tR = gesamt Drehmoment (Nmm)
M ti = Einzeldrehmoment der Scheibe i (Nmm)
F axR = gesamt Axialkraft (N)
F axi = Einzelaxialkraft der Scheibe i (N)
M tR = gesamt Drehmoment (Nmm)
M ti = Einzeldrehmoment der Scheibe i (Nmm)
F axR = gesamt Axialkraft (N)
F axi = Einzelaxialkraft der Scheibe i (N)
nach oben
Kerbwirkungszahl βK der Welle bei Pressverbänden (nach Wächter)
Je nach Ausführung der Nabenbohrung, ergibt sich ein Kerbfaktor für die Spannungsberechnung.
Passung der Pressverbindung H8 / u8
Nabenform |
Zugfestigkeit (N/mm2) |
|
400 |
600 |
800 |
1000 |
1200 |
|
Biegung |
1,8 |
2,2 |
2,5 |
2,7 |
2,9 |
Torsion |
1,2 |
1,4 |
1,6 |
1,8 |
1,9 |
|
Biegung |
1,6 |
1,8 |
2,0 |
2,2 |
2,3 |
Torsion |
1,0 |
1,2 |
1,3 |
1,4 |
1,5 |
|
Biegung |
1,0 |
1,1 |
1,2 |
1,3 |
1,4 |
Torsion |
1,0 |
1,0 |
1,1 |
1,2 |
1,2 |
nach oben
Beanspruchung durch Fliehkraft [2]
Durch die Fliehkraftbeanspruchung weiten sich Innen- und Außenteil in radialer Richtung aus.
Dabei erfährt das Außenteil größere Dehnungen als das Innenteil, dies führt zu einer Verminderung des Fugendrucks p.
Die Formeln sind nur gültig bei einer Welle ohne Bohrung
- Der E-Modul für Außen- und Innenteil ist gleich.
- Die Dichte von Außen- und Innenteil ist gleich.
Fliehkraftbelastung
Die Formeln gelten nur wenn im Innen- und Außenteil elastische Beanspruchungen auftreten.
Damit diese Voraussetzung erfüllt ist, muss das bezogene wirksame Übermaß den folgenden Ungleichungen genügen:
ξ w = bezogenes wirksames Übermaß (-)
μ = Querzahl Außen- u. Innenteil (-)
R eA = Streckgrenze Außenteil (N/mm²)
R eI = Streckgrenze Innenteil (N/mm²)
E = E-Modul Außen- u. Innenteil (N/mm²)
Q A = Durchmesserverhältnis Außenteil (-)
ξ w = bezogenes wirksames Übermaß (-)
μ = Querzahl Außen- u. Innenteil (-)
R eA = Streckgrenze Außenteil (N/mm²)
R eI = Streckgrenze Innenteil (N/mm²)
E = E-Modul Außen- u. Innenteil (N/mm²)
Q A = Durchmesserverhältnis Außenteil (-)
nach oben
- Umfangsgeschwindigkeit Außenkontur
- Fugendruck bei Drehzahl
- Umfangsgeschwindigkeit bei Fugendruck = 0 N/mm²
Abhebedrehzahl
- Umfangsgeschwindigkeit bei 10% geringerem Fugendruck p
im Stillstand (
1
- Drehzahl
p n = Fugendruck bei Drehzahl n (N/mm²)
u = Umfangsgeschwindigkeit bei Drehzahl n (m/s)
u ab = Umfangsgeschwindigkeit bei Abhebedrehzahl (m/s)
n = Drehzahl (1/min)
D Aa = Außendurchmesser Außenteil (mm)
E = E-Modul Außen- u. Innenteil (N/mm²)
ξ w = bezogenes wirksames Übermaß (-)
μ = Querzahl Außen- u. Innenteil (-)
ρ = Dichte Außen- u. Innenteil (10-9 Ns²/mm4 )
1 kg/dm³ = 10-9 Ns²/mm4
p n = Fugendruck bei Drehzahl n (N/mm²)
u = Umfangsgeschwindigkeit bei Drehzahl n (m/s)
u ab = Umfangsgeschwindigkeit bei Abhebedrehzahl (m/s)
n = Drehzahl (1/min)
D Aa = Außendurchmesser Außenteil (mm)
E = E-Modul Außen- u. Innenteil (N/mm²)
ξ w = bezogenes wirksames Übermaß (-)
μ = Querzahl Außen- u. Innenteil (-)
ρ = Dichte Außen- u. Innenteil (10-9 Ns²/mm4 )
1 kg/dm³ = 10-9 Ns²/mm4
(1 Sofern ein durch die Fliehkraft bedingter Abfall von höchstens 10% des Fugendrucks p im Stillstand eingehalten werden soll,
muss die Umfangsgeschwindigkeit der Außenkontur des Außenteils der Bedingung genügen.
nach oben
Berechnungsprogramm
Berechnung der Pressung im Fugendurchmesser bei Fliehkraftbeanspruchung und die Abhebedrehzahl.
Die Berechnung ist nur gültig für:
- Welle ohne Bohrung
- E-Modul für Außen- und Innenteil ist gleich
- Die Dichte von Außen- und Innenteil ist gleich
- Die Beanspruchung der Pressverbindung ist im elastischen Bereich
nach oben
Reduzierung des Drehmoments durch Bohrungen und Passfedernut [2]
Axialbohrungen in der Welle
Durch Axialbohrungen in der Welle ist das übertragbare Drehmoment nach folgendem Diagramm zu reduzieren.
Für die Schwächung der Pressung durch die Axialbohrungen, ist hauptsächlich die gesamte Bohrungsfläche maßgebend und die Exzentrizität.
z = Anzahl der Bohrungen
nach oben
Axialbohrungen in der Nabe
Durch Axialbohrungen in der Nabe ist das übertragbare Drehmoment nach folgendem Diagramm zu reduzieren.
Für die Schwächung der Pressung durch die Axialbohrungen, ist haptsächlich die gesamte Bohrungsfläche maßgebend.
z = Anzahl der Bohrungen
nach oben
Radialbohrungen in der Nabe
Radialbohrungen in der Nabe, für die Ölzufuhr bei Druckölpressverbänden, bewirken ebenfalls eine Minderung des übertragbaren Drehmoments.
nach oben
Passfedernut in einer Pressverbindung
Näherungsweise kann das Drehmoment nach folgender Formel reduziert werden.
M tR /M t = Reduktionsfaktor für Drehmoment (-)
b = Breite Passfedernut (mm)
D F = Fugendurchmesser (mm)
Q A = Durchmesserverhältnis Außenteil (-)
M tR /M t = Reduktionsfaktor für Drehmoment (-)
b = Breite Passfedernut (mm)
D F = Fugendurchmesser (mm)
Q A = Durchmesserverhältnis Außenteil (-)
nach oben
Elastisch-plastische Pressverbindung nach DIN 7190
Bei rein elastischen beanspruchten Pressverbindungen, ist das erforderliche Übermaß für die auftretende Belastung oftmals
nicht realisierbar. Durch eine teilweise plastische Beanspruchung des Außenteils kann das Übermaß erhöht werden.
Bei der Auslegung der Pressverbindung wird angenommen, dass am Außenteil (Nabe) maximal ca. 30% der Ringfläche plastisch beansprucht wird.
Dieses vereinfachte Berechnungsverfahren ist nur gültig wenn
- das Innenteil voll ist (keine Bohrung)
- Innen- und Außenteil gleichen E-Modul haben
- Innen- und Außenteil gleiche Querdehnungszahl haben
- Es sich um einen duktilen Werkstoff handelt, mit einer Bruchdehnung A ≥ 10% und einer Brucheinschnürung von Z ≥ 30%
Achtung: Bei erneuter Montage einer vorher elastisch-plastische beanspruchten Pressverbindung ist das wirksame Übermaß nicht mehr gegeben.
nach oben
nach oben
Wirksames Übermaß abzüglich Glättung
Infolge der Glättung von Rauheitsspitzen beim Fügen steht im gefügten Zustand nur noch das wirksame Übermaß Uw zur Verfügung.
Je nach Berechnung ist für U das Mindest-, Höchst- oder Ist Übermaß einzusetzen.
U w = wirksames Übermaß (mm)
U = Übermaß (mm)
R zA = gemittl. Rautiefe Außenteil (mm)
R zI = gemittl. Rautiefe Innenteil (mm)
U w = wirksames Übermaß (mm)
U = Übermaß (mm)
R zA = gemittl. Rautiefe Außenteil (mm)
R zI = gemittl. Rautiefe Innenteil (mm)
nach oben
Durchmesserverhältnis
Das Durchmesserverhältnis, ist das Verhältnis Fugendurchmesser zu Außendurchmesser des Außenteils.
Q A = Durchmesserverhältnis Außenteil (-)
D F = Fugendurchmesser (mm)
D aA = Außendurchmesser Außenteil (mm)
Q A = Durchmesserverhältnis Außenteil (-)
D F = Fugendurchmesser (mm)
D aA = Außendurchmesser Außenteil (mm)
nach oben
Bezogenes wirksames Übermaß
Das bezogene wirksame Übermaß, ist das Verhältnis wirksames Übermaß zu Fugendurchmesser.
ξ w = bezogenes wirksames Übermaß (-)
D F = Fugendurchmesser (mm)
U w = wirksames Übermaß (mm)
ξ w = bezogenes wirksames Übermaß (-)
D F = Fugendurchmesser (mm)
U w = wirksames Übermaß (mm)
nach oben
Beanspruchung des Innenteils
Die zulässige Beanspruchung des Innenteils ist mit der folgenden Formel zu überprüfen.
Bei einem vollen Innenteil kann im Gegensatz zum Außenteil eine elastisch-plastische Beanspruchung
nicht entstehen. Ein volles Innenteil ist entweder rein elastisch oder vollplastisch beansprucht.
Wird diese Bedingung nicht eingehalten, kann keine elastisch-plastische Pressverbindung ausgelegt werden.
Q A = Durchmesserverhältnis Außenteil (-)
R eA = Streckgrenze Außenteil (N/mm²)
R eI = Streckgrenze Innenteil (N/mm²)
Q A = Durchmesserverhältnis Außenteil (-)
R eA = Streckgrenze Außenteil (N/mm²)
R eI = Streckgrenze Innenteil (N/mm²)
nach oben
Fall 1 - Grenzfugendruck des Innenteils für Plastizitätsdurchmesser
Für die Bestimmung des Plastizitätsdurchmessers, wird bei der folgenden Bedingung die Pressung zur
Berechnung des Plastizitätsdurchmessers bestimmt.
Grenzfugendruck Innenteil bei vollplastischer Beanspruchung
Grenzfugendruck Außenteil bei vollplastischer Beanspruchung
Pressung zur Bestimmung des Plastizitätsdurchmessers
p pI = Grenzfugendruck Innenteil (N/mm2)
p pA = Grenzfugendruck Außenteil (N/mm2)
S pI = plastischer Sicherheitswert Innenteil (-)
S pA = plastischer Sicherheitswert Außenteil (-)
R eI = Streckgrenze Innenteil (N/mm2)
R eA = Streckgrenze Außenteil (N/mm2)
Q A = Durchmesserverhältnis Außenteil (-)
e = Euler Zahl (-)
p = Pressung für Plastizitätsdurchmessers (N/mm2)
Q A = Durchmesserverhältnis Außenteil (-)
R eA = Streckgrenze Außenteil (N/mm²)
R eI = Streckgrenze Innenteil (N/mm²)
nach oben
Iteration zur Bestimmung des Plastizitätsdurchmessers
Verfahren zur iterativen Berechnung des dimensionslosen Plastizitätsdurchmessers.
ζ = dimensionsloser Plastizitätsdurchmesser (-)
Q A = Durchmesserverhältnis Außenteil (-)
p = Pressung für Plastizitätsdurchmessers (N/mm2)
R eA = Streckgrenze Außenteil (N/mm2)
nach oben
Fall 2 - Grenzfugendruck des Außenteils für Plastizitätsdurchmesser
Für die Bestimmung des Plastizitätsdurchmessers, wird bei der folgenden Bedingung die Pressung zur
Berechnung des Plastizitätsdurchmessers bestimmt.
Der dimensionslose Plastizitätsdurchmesser wird nach der oben aufgeführten Iteration berechnet.
Pressung zur Bestimmung des Plastizitätsdurchmessers
p = Pressung für Plastizitätsdurchmessers (N/mm2)
p pA = Grenzfugendruck Außenteil (N/mm2)
p pI = Grenzfugendruck Innenteil (N/mm2)
S pA = plastischer Sicherheitswert Außenteil (-)
S pI = plastischer Sicherheitswert Innenteil (-)
Q A = Durchmesserverhältnis Außenteil (-)
R eA = Streckgrenze Außenteil (N/mm²)
R eI = Streckgrenze Innenteil (N/mm²)
nach oben
Grenzbereich für bezogenes wirksames Übermaß
Die weitere Rechnung wird für die Fälle 1 und 2 gemeinsam durchgeführt.
Das wirksame bezogenes Übermaß ξw muss innerhalb der folgenden Ungleichung liegen.
Der linke Term der Ungleichung stellt die Bedingung dar, wenn das Außenteil rein elastisch beansprucht wird.
Der rechte Term ist der Grenzwert für die maximale Beanspruchung des elastisch-plastischen Außenteils.
R eA = Streckgrenze Außenteil (N/mm2)
E = E-Modul (N/mm2)
ξ w = bezogenes wirksames Übermaß (-)
ζ = dimensionsloser Plastizitätsdurchmesser (-)
Q A = Durchmesserverhältnis Außenteil (-)
R eA = Streckgrenze Außenteil (N/mm²)
R eI = Streckgrenze Innenteil (N/mm²)
nach oben
Plastizitätsdurchmesser
Der sich bei dem bezogenen wirksamen Übermaß ξw einstellende bezogene Plastizitätsdurchmesser
ζ des Außenteils beträgt somit.
ζ = bezogener dimensionsloser Plastizitätsdurchmesser (-)
ξ w = bezogenes wirksames Übermaß (-)
R eA = Streckgrenze Außenteil (N/mm2)
E = E-Modul (N/mm2)
D P = Plastizitätsdurchmesser (mm)
D F = Fugendurchmesser (mm)
Q A = Durchmesserverhältnis Außenteil (-)
R eA = Streckgrenze Außenteil (N/mm²)
R eI = Streckgrenze Innenteil (N/mm²)
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Pressung in der Dehnungsfuge
Der Fugendruck p aus dem bezogenen Plastizitätsdurchmesser ζ des Außenteils berechnet sich wie folgt.
p = Pressung in der Dehnfuge (N/mm2)
R eA = Streckgrenze Außenteil (N/mm2)
ζ = dimensionsloser Plastizitätsdurchmesser (-)
Q A = Durchmesserverhältnis (-)
Q A = Durchmesserverhältnis Außenteil (-)
R eA = Streckgrenze Außenteil (N/mm²)
R eI = Streckgrenze Innenteil (N/mm²)
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Zulässiges Ringflächenverhältnis
Das Ringflächenverhältnis der plastisch beanspruchten Ringfläche ApA am gesamten Querschnitt AA
des Außenteils, soll den Wert 0,3 nicht überschreiten.
A pA = Ringfläche elastisch plastischer Bereich (mm2)
A A = Ringfläche Außenteil (mm2)
ζ = dimensionsloser Plastizitätsdurchmesser (-)
Q A = Durchmesserverhältnis Außenteil (-)
Q A = Durchmesserverhältnis Außenteil (-)
R eA = Streckgrenze Außenteil (N/mm²)
R eI = Streckgrenze Innenteil (N/mm²)